Pressemitteilung 15/2025
BfDI startet neues Datenbarometer – mehr Evidenz für wirksamen Datenschutz
Erste Ergebnisse zeigen: Bevölkerung blickt differenziert auf Datenschutz – wichtiger Weckruf für Reformimpulse

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) hat heute mit dem Datenbarometer ein neues Instrument ins Leben gerufen, das künftig regelmäßig die Einstellungen und Erwartungen der Bevölkerung zum Thema Datenschutz erfasst. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Perspektiven auf Datenschutz sichtbar zu machen, um die politische und fachliche Diskussion stärker evidenzbasiert zu gestalten.
„Ich interessiere mich für Evidenz statt auf gefühlte Wahrheiten zu vertrauen“, sagt Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. „Mit dem Datenbarometer schaffen wir eine belastbare, öffentlich zugängliche Datenbasis, die nicht nur unsere Arbeit unterstützt, sondern auch die Professionalität und Unabhängigkeit meiner Behörde bei ihrer Teilnahme an datenschutzpolitischen Diskussionen stärkt“
Die erste repräsentative Befragung zeigt: Die Bevölkerung hat sehr unterschiedliche Erwartungen, wenn man sie offen nach ihrer Assoziation mit Datenschutz fragt. Während 22 Prozent spontan positive Verbindungen herstellen, wie Sicherheit, Schutz und Privatsphäre, äußern sich 35 Prozent neutral oder ambivalent – etwa als „Fluch und Segen“ zugleich. Kritisch äußern sich 37 Prozent: Sie empfinden Datenschutz z.B. als übertrieben, bürokratisch oder gar als Illusion.
Einzelne Befragte gaben an, es gäbe „Datenschutz doch gar nicht“ – für Prof. Dr. Specht-Riemenschneider ein Weckruf:
„Das ist alarmierend. Bei einer bevorstehenden Reform der DSGVO stehen wir als Datenschützer in der Verantwortung, Vertrauen zurückzugewinnen: Wir brauchen wirksame Selbstbestimmung im digitalen Raum, klare Regeln für grundrechtssensible Bereiche und einen Datenschutz, der den Menschen nützt – ohne den oder die Einzelne mit überbordenden Informationspflichten zu überfordern.“
Was untersucht das Datenbarometer?
Das Datenbarometer wird künftig regelmäßig zentrale Themen der Datenschutz-Debatte demoskopisch beleuchten – etwa den Einsatz von Cookie-Einwilligungsmanagern und die elektronische Patientenakte. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und stehen auf der Internetseite der BfDI zur Verfügung.
Das neue Instrument stärkt den interdisziplinären Anspruch der BfDI und soll dazu beitragen, die Debatte um Datenschutz in Deutschland transparenter, informierter und bürgernäher zu gestalten.