Bonn/Berlin, 4. März 2009
Pressemitteilung 9/2009
CeBIT 2009: Achtung Ortung!
Unternehmen zu mehr Verantwortung ermahnt
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, fordert anlässlich des heutigen Thementags der CeBIT 2009 zur mobilen Kommunikation die Hersteller und Anbieter von Diensten auf, die Privatsphäre der Nutzer besser zu schützen.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, fordert anlässlich des heutigen Thementags der CeBIT 2009 zur mobilen Kommunikation die Hersteller und Anbieter von Diensten auf, die Privatsphäre der Nutzer besser zu schützen.
Schaar: Viele mobile Geräte liefern ständig sehr genaue Informationen über den jeweiligen Standort. Die Hersteller und die Anbieter von Diensten müssen die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage versetzen, ihre Privatsphäre zu wahren. Niemand hat das Recht, ohne ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen deren Aufenthaltsort zu überwachen. Unser Recht, uns unbeobachtet bewegen zu können, muss erhalten bleiben!
Schaar fordert von den Unternehmen daher,
die Nutzer durch plakative Hinweise über die Ortungsfunktionen zu informieren,
Warnsignale in die Geräte einzubauen, die jede Ortung optisch oder akustisch melden,
die Ortung nur bei ausdrücklich gewünschter Freigabe durch die Nutzer zu aktivieren,
den Nutzern zu ermöglichen, die Ortungsfunktionen jederzeit leicht zu deaktivieren,
- die Standortdaten nicht zu speichern, soweit die Nutzer nicht ausdrücklich einwilligen und dies für die Nutzung des Dienstes nicht erforderlich ist.
Mobile Geräte können heute sehr genaue Standortdaten liefern, etwa durch Feststellung der Funkzelle im Mobilfunknetz, eingebaute Satellitenortung (GPS) oder Auswertung von Informationen über lokale Funknetze (WLAN). Durch die Zuordnung zu WLAN`s ist selbst in geschlossenen Räumen oft eine sehr genaue Ortung möglich. Schließlich können auch Internet-Adressen (IP-Nummern) lokal zugeordnet werden. In manchen Geräten und Diensten werden die verschiedenen Ortungsmethoden miteinander kombiniert. Im Ergebnis lässt sich damit jeder Schritt des Nutzers nachvollziehen.