Europäische Datenschutzkonferenz
Die Datenschutzbeauftragten der europäischen Länder treffen sich einmal jährlich an wechselnden Orten zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion aktueller Themen.
In der jährlichen Frühjahrskonferenz („Spring Conference“) der europäischen Datenschutzbeauftragten versammeln sich Vertreter der Datenschutzaufsichtsbehörden aus den Ländern des Europarats, des Datenschutz-Sekretariats des Europarats und ggf. Repräsentanten von nicht-europäischen Aufsichtsbehörden für den Datenschutz, sofern diese Staaten der Konvention des Europarats zum Schutz des Menschen bei der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten (Konvention 108) beigetreten sind. Gegenwärtig (August 2019) haben insgesamt 55 Länder die Konvention ratifiziert, so dass sich bei der Frühjahrskonferenz ein – im Vergleich zu den Treffen des Europäischen Datenschutzausschusses der EU – wesentlich weiteres Teilnehmerfeld ergibt. Seit die EU als Organisation beim Europarat akkreditiert wurde, besuchen zudem Vertreter der Europäischen Kommission diese Konferenz.
Neben dem allgemeinen Erfahrungsaustausch dient die Frühjahrskonferenz der Diskussion aktueller Fragen, die für alle Teilnehmer von hoher Bedeutung sind. Um eine gemeinsame Haltung der Datenschutzaufsichtsbehörden zum Ausdruck zu bringen, kann die Konferenz Entschließungen verabschieden, die für die Mitglieder zwar nicht bindend sind, aber empfehlenden Charakter besitzen und die Grundlage für ein gemeinsames Handeln bilden können.
Bei den Konferenzen in den letzten Jahren in Limassol (Zypern), Tirana (Albanien) und Tiflis (Georgien) wurden z.B. Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung innerhalb und außerhalb der EU, die Modernisierung der Europarat-Konvention 108, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Datenschutzaufsichtsbehörden bei Datenschutzverletzungen auf Social-Media-Plattformen, Besonderheiten des Datenschutzes für Kinder sowie Datenschutz bei internationalen Organisationen behandelt.