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Häufige Fragen zu den Ray-Ban Meta Smart Glasses

Die Ray-Ban Meta Smart Glasses können Fotos, Videos und Stimmaufnahmen von ihrer Umgebung machen. Sie werden nun mit einem von der Meta-KI betriebenen Chatbot ausgestattet. Eine Sammlung der häufigsten Datenschutz-Fragen finden Sie hier.

Ray Ban Meta Smart Glasses
Quelle: Adobe Stock - gpriccardi

Die zweite Generation der Ray-Ban Meta Smart Glasses ist seit Oktober 2023 verfügbar. Die Brille ist mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet, um Aufnahmen der Umgebung zu machen, die die Nutzenden im Anschluss auf Meta-Produkten und ‑Plattformen wie Instagram oder Facebook teilen können. Auch Livestreams aus der Eigenperspektive sind mit den Smart Glasses möglich.  

Bedient werden die Ray-Ban Meta Smart Glasses über eine Touch-Eingabe oder per Sprachsteuerung. Der Meta-eigene KI Chatbot sowie eine Live-Übersetzungsfunktion sollen für Nutzende in Deutschland nun ebenfalls zur Verfügung gestellt werden.

Woran erkenne ich, ob eine Ray-Ban Meta Smart Glasses gerade Fotos, Videos oder Sprache von mir aufnimmt?

Auf der Vorderseite der Brille ist eine LED angebracht, welche bei Foto- oder Video- bzw. Audioaufnahmen aufleuchtet. In der 2021 erschienenen Vorgängerversion der Brille war diese schwer sichtbar. Auf Kritik seitens der für Meta zuständigen irischen Datenschutzaufsichtsbehörde (IDPC) wurde der Durchmesser der LED vergrößert.

Aus Sicht der BfDI wird auch bei der neuen Version nicht immer für Umstehende zu erkennen sein, ob die Brille gerade aufnimmt, zum Beispiel bei hellem Sonnenschein oder Gegenlicht. Nach Herstellerangaben sei es nicht möglich, Aufnahmen zu machen, wenn die LED verdeckt wird. Einen Indikator für reine Sprachaufnahmen gibt es nicht. Soweit aus der Dokumentation von Meta zur Übersetzungsfunktion ersichtlich, kann das Mikrofon mindestens im Umkreis von zwei Metern aufnehmen. Die BfDI appelliert an Nutzende, das Gerät verantwortungsvoll und sensibel einzusetzen. Andere Personen sollten bei Erkennen der Brille auch ohne erkennbar leuchtenden Indikator mit der eigenen Vorsicht handeln.

Wird das aufgenommene Bildmaterial von KI analysiert?

Die in die Ray-Ban Meta Smart Glasses integrierte KI-Funktion kann auch auf die Kamera zugreifen und so Fragen zu Dingen beantworten, die sich aktuell im Sichtfeld befinden (z.B. Beschreibung von Denkmälern oder Übersetzung einer Speisekarte). Hierzu wird das Bildmaterial von der Meta-KI verarbeitet. Eine Gesichtserkennung durch die Meta-KI ist nach Herstellerangaben nicht möglich. Ist das KI-Feature der Brille aktiviert, leuchtet die eingebaute Indikator-LED ebenfalls auf.

Des Weiteren genutzt werden kann ein Chatbot und eine Live-Übersetzungsfunktion. Laut Meta werden zum aktuellen Zeitpunkt weder die Unterhaltungen mit dem Chatbot noch das aufgenommene Bildmaterial für KI-Training verwendet. Auch aufgenommene Sprachnachrichten oder Anrufe sollen nicht zum Zweck von KI Training verwendet werden. 

Trotzdem kann das Datenschutzrecht von betroffenen Personen je nach Anwendungsfall durch den KI-Einsatz berührt sein. Betroffene, deren Daten mit dem Chatbot geteilt werden oder von denen Aufnahmen gemacht werden, haben auf Grund der Eigenheiten der Datenerhebung im Alltag durch eine Brille nur eingeschränkt die Möglichkeit, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. 

Denkbar ist ebenfalls, dass Nutzende die Aufnahmen mit personenbezogenen Daten anderer Personen im Nachhinein weiterverarbeiten, wie es bei üblichen Aufnahmen z.B. mit dem Handy ebenfalls möglich ist.

Werden meine Aufnahmen an Meta übermittelt?

Nach Herstellerangaben werden die Aufnahmen, die mit den Ray-Ban Meta Smart Glasses gemacht werden, zunächst nur zwischen den Ray-Ban Meta Smart Glasses und der zugehörigen Companion App synchronisiert und können von dort auf dem Handy gespeichert werden. Lediglich wenn die Funktion des Cloud Processing eingeschaltet wird, werden die Aufnahmen an einen Meta-Server verschickt und dort verarbeitet sowie bereitgestellt. Aufnahmen, welche mit der Meta-KI analysiert werden, werden nach derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls an Meta-Server übermittelt. 

Es bleibt zu beachten, dass ein Meta-Account vorhanden sein muss, um die Ray-Ban Meta Smart Glasses und Companion App zu nutzen. Auch bei der Verbindung mit Meta-Diensten wie Instagram oder Facebook können weitere Datenübertragungen stattfinden. Das Live-Übersetzungs-Feature arbeitet nach Herstellerangaben nur auf dem eigenen Gerät (on-device).

Untersuchen die Datenschutzaufsichtsbehörden die Ray-Ban Meta Smart Glasses?

Da Meta die europäische Hauptniederlassung in Irland hat, ist nach dem in der DSGVO verankerten „One-Stop-Shop-Prinzip“ (Art. 56 DSGVO) die IDPC federführend für die Durchsetzung der DSGVO zuständig. Die IDPC ist im Austausch mit Meta über die Funktionalitäten der Ray-Ban Meta Smart Glasses und informiert die betroffenen Aufsichtsbehörden hierzu. Für den Datenschutz in Meta-Produkten ist in Deutschland grundsätzlich der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) zuständig, da Meta in Hamburg seinen deutschen Hauptsitz hat.

Ich habe eine Frage zur Meta-KI insgesamt.

Hierzu haben wir ein eigenes FAQ auf der Website veröffentlicht.

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