Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

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Datenschutz in sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke sammeln viele Daten ihrer Nutzer. Wenn diese in falsche Hände geraten, kann das zum Risiko werden.

es sind 11 bunte Würfel mit verschiedenen SocialMedia Symbolen abgebildet
Quelle: ©bloomicon - stock.adobe.com

Wer ein soziales Netzwerk nutzen möchte, muss sich dort zunächst registrieren. Dies ist meist anonym oder unter Nutzung eines Pseudonyms („Nickname“) möglich.

Nach der Registrierung kann das Mitglied nun zum Beispiel Angaben zu seiner Person, zu Hobbys und Interessen, Beruf, Freundeskreis etc. veröffentlichen. Soziale Netzwerke bieten viele Möglichkeiten, sich zu aktuellen Themen, speziellen Hobbys oder Vorlieben auszutauschen oder auch um Verabredungen zu treffen. Als derzeit weltweit größtes soziales Netzwerk gilt Facebook. Daneben haben sich aber auch andere Internetangebote wie Linkedin und XING etabliert.

Soziale Netzwerke und Datenschutz

Bei der Nutzung sollte man sich bewusst sein, welche Konsequenzen die Preisgabe von persönlichen Informationen über sich selbst oder über andere Menschen im Internet haben kann. Diese Informationen sind weltweit abrufbar und es ist fast unmöglich, einmal „ins Netz gestellte“ Informationen wieder restlos zu entfernen. Wenn sich Einträge mit dem realen Namen verknüpfen lassen, können diese ohne Schwierigkeiten per Suchmaschine aufgespürt werden. Finden sich zum Beispiel über eine Person, die sich auf eine Arbeitsstelle bewirbt, Angaben über eine ausgeübte Risikosportart oder über gesundheitliche Probleme, könnte sich der potentielle Arbeitgeber vorab hierüber ohne großen Aufwand informieren. Neben Angaben zur eigenen Person ist aber auch die Verbreitung von Informationen über andere Personen bedenklich, da hier Persönlichkeitsrechte verletzt werden können. 

Der Schutz der eigenen Privatsphäre bei der Nutzung von sozialen Netzwerken kann durch entsprechende Einstellungen des eigenen Nutzerkontos verbessert werden. Dies ist aber abhängig von der genutzten Plattform. Aus datenschutzrechtlicher Sicht sollte man die Vor- und Nachteile der Preisgabe von persönlichen Informationen genau abwägen und die Persönlichkeitsrechte Dritter respektieren. 

Nicht zuletzt sollte man sich der Gefahr eines Datenlecks bewusst sein. Ein prominentes Beispiel ist der Datenskandal um Facebook und Cambridge-Analytica, der nach Angaben von Facebook 87 Millionen Nutzer weltweit betraf. 

Die Währung, mit der man die oft unentgeltlichen Dienstleistungen bezahlt, sind die Daten, die man direkt oder indirekt über das Nutzungsverhalten den Unternehmen zur Verfügung stellt. Daher sollte man die Datenschutzerklärung aufmerksam lesen, denn diese konkretisiert die Erhebung und Verwendung der personenbezogenen Daten.

Datenschutzaufsicht und Zuständigkeiten bei sozialen Netzwerken

Die Datenschutzaufsicht für Internetangebote deutscher Anbieter liegt mit Ausnahme der Internetangebote von Bundesbehörden bei den Aufsichtsbehörden der Länder. Dabei richtet sich die Zuständigkeit nach dem Sitz des Unternehmens (Bundesland). Wenn Sie Unterstützung bei der Durchsetzung Ihrer Datenschutzrechte benötigen, können Sie sich an die zuständige Landesbehörde wenden. Dazu entnehmen Sie bitte dem Impressum des Unternehmens das Bundesland, in dem es ansässig ist. 

Soziale Netzwerke, die von ausländischen Firmen betrieben werden (etwa Facebook), unterliegen nicht der Zuständigkeit der deutschen Aufsichtsbehörden. Facebook verarbeitet in Irland die Daten seiner europäischen Nutzer. Somit liegt die Datenschutzaufsicht federführend bei der irischen Datenschutzbeauftragten. Innerhalb Deutschlands ist – aufgrund einer Facebook-Niederlassung in Hamburg – der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit zuständig. Im Falle von Datenschutzverstößen haben Sie die Möglichkeit, sich an diesen zu wenden. 

Weitere Informationen zu Sicherheitsrisiken bei Nutzung von sozialen Netzwerken finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Wurde Ihr Account gehackt, werden Sie dort belästigt oder möchten Sie sich über Schutzmaßnahmen informieren, finden Sie auf der "Erste-Hilfe"-Seite des BSI weitere Informationen.